Kooperation mit HSG Rodgau

Rodgau/Dreieich – Drittligist HSG Rodgau Nieder-Roden und die HSG Dreieich machen gemeinsame Sache: Beide Klubs haben einen Kooperationsvertrag für den männlichen Bereich ab Jahrgang 2002 geschlossen. Dieser läuft zunächst bis zum 1. April 2019, eine Verlängerung wird von beiden Seiten angestrebt.

Worum geht es in der Kooperation?

„Wir wollen gemeinsam Handball als Leistungs- und Breitensport fördern und zusammen stärker werden“, sagt Abteilungsleiter Norbert Göckes (HSG Dreieich). Vordringliches Ziel sei es, junge, hoch talentierte und vor allem Handball begeisterte Spieler in der Region zu halten. Dazu soll die Talentförderung enger verzahnt werden. Einige Fixpunkte sind die Zusammenarbeit im Spitzen-, Jugend- und Breitensport, bei Talentsuche und -förderung, bei Veranstaltungen wie Handball-Schulen, Schnupperkursen, Mini-Spielfesten, Fairplay-, Anti-Drogen- und Integrationsprogrammen. Die Aus- und Fortbildung von Trainern sowie deren Zusammenarbeit sollen forciert werden, auch in Form von Hospitanzen, z.B. beim Rodgauer 3. Liga Trainer Jan Redmann (u.a. ehemaliger Leiter des Handballleistungszentrums Großwallstadt und Jugend- und Leistungssportkoordinator beim Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe).

Was sind die Hintergründe des Miteinanders?

Kinder und Jugendliche haben mit dem 3.Liga-Team der Rodgauer nun Vorbilder direkt vor der Haustür. „Uns geht es gemeinsam darum, die Talente beider Vereine zu halten und ihnen eine langfristige Perspektive bis in den aktiven Bereich zu geben.  In den letzten Jahren sind bereits einige Spieler zwischen den Vereinen gewechselt. So ist das Dreieicher Talent Philipp Wunderlich vor der laufenden Saison zu uns nach Rodgau gewechselt und spielt aktuell in der Landesliga bereits eine sehr gute Rolle. Mit dieser Kooperation können zukünftig junge Spieler potentialgerecht in einem bereits gewohnten Umfeld weiter gefördert werden. Dabei liegt der Fokus nicht nur darauf, Talente für die 3. Liga oder Landesliga zu entwickeln, sondern auch der HSG Dreieich wieder ein Fundament mit Eigengewächsen zu schaffen, damit der Weg wieder kurz- oder mittelfristig in die höchste Spielklasse auf Bezirksebene zurück führt“, sagt Marco Rhein, Mannschaftskapitän und sportlicher Leiter Aktiv der HSG Rodgau Nieder-Roden.

Beide  Kooperationspartner hoffen, dass viele Talente den Rodgauer Eigengewächsen Keller, Kohlstrung, Rhein, von der Au, Hoddersen und Co. nacheifern und den Sprung in die 3. Liga schaffen. „All denen, die es trotz einer optimierten Ausbildung am Ende nicht in die erste Reihe schaffen, wollen wir anschließend andere gute Perspektiven bei ihren jeweiligen heimischen Klubs schaffen“, so der Leiter der Kooperation und Trainer der B-Jugend Andi Wiest (HSG Dreieich).

Bringt die neue Kooperation etwas für die Region?

Die beiden Initiatoren Göckes wie auch Weiland (Jugendleiter HSG Rodgau Nieder-Roden) wissen um die Sorge in den Klubs, dass sie im Nachwuchsbereich „geplündert werden“. „Davon kommen wir nur weg, wenn wir uns vom klassischen „Spieler-Abwerben“ verabschieden. Wir wollen durch offene und transparente Kommunikation Vertrauen bilden und mit allen Beteiligten individuelle Lösungen zum Wohl der Jugendspieler schaffen“, sagt Thorsten Weiland. „Nur gemeinsam können wir attraktiv für die Spieler der Region sein. Wir handeln nach dem Motto: Lieber gemeinsam als alleine und sich gegenseitig zu verärgern.“

Kommentar:
Was tun, war die Frage – René Marzo zur Kooperation des Drittligisten HSG Rodgau Nieder-Roden mit  der HSG Dreieich:

„Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Verabredung zur Kooperation nur ein erster Schritt ist, dass es Stolpersteine geben wird, auch mal Disharmonien, die es einvernehmlich auszuräumen gilt. Sicher ist: Ein Miteinander der beiden HSGs kann und muss allen Beteiligten nutzen. Auch dem gesamten Handball in der Region, wenn tatsächlich langfristig ein Zwei-Wege-System funktioniert. Wenn sie merken, dass Handball so auch in der Breite gestärkt werden kann und es sich lohnt, jedes einzelne Talent im Verein zu fördern. Vielleicht ist es auch ein Vorbild für andere Vereine, diesen Weg der Kooperation zu gehen. Gerade im Westen des Bezirkes fallen traditionelle Vereine im Jugendbereich auseinander und bieten den Jugendlichen in ihrer Stadt keinen adäquaten Handballsport mehr an. Das schadet langfristig dem Handballsport generell und damit auch den verbleibenden Vereinen.“

Ein Dank geht an alle Beteiligten der Kooperation und vor allem an die Haupt-Initiatoren:

Werner Krainz, Norbert Göckes und Andreas Wiest für die HSG Dreieich.
Silvia Götz, Marco Rhein und Thorsten Weiland für die HSG Rodgau Nieder-Roden.

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