Nach 60 umkämpften Minuten endete die Partie mit einem 21:21-Unentschieden. Trotz oder vielleicht gerade aufgrund der spielfreien Woche konnte Dreieich auch in diesem Spiel nicht die erhoffte Leistung abrufen und blieb erneut hinter den eigenen Erwartungen zurück. Vor allem die zahlreichen Fehler und Abstimmungsprobleme kosteten das Team am Ende den möglichen Sieg.
Mit einem Punkt aus dem Spiel zu gehen, war für die Gäste aus Dreieich zwar besser als eine Niederlage, doch das Unentschieden fühlte sich dennoch enttäuschend an. Die Mannschaft hatte nach der Absage des Spiels gegen die HSG Obertshausen/Heusenstamm in der Vorwoche eine zusätzliche Woche Zeit, um sich auf die Partie vorzubereiten. Allerdings waren die Trainingsbedingungen in den vergangenen zwei Wochen alles andere als ideal: Viele Spielerinnen fehlten urlaubs-, krankheits- oder verletzungsbedingt.
Nach der schwachen Vorstellung vor zwei Wochen hatte man sich fest vorgenommen, diesmal eine bessere Leistung zu zeigen und die eigenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Die Motivation war hoch, doch bereits in den ersten Spielminuten zeigte sich, dass die Mannschaft ihre eigenen Ansprüche erneut nicht erfüllen konnte.
Die Begegnung begann ausgeglichen, und beide Mannschaften tasteten sich zunächst vorsichtig ab. Dreieich zeigte in der Anfangsphase einige gute Aktionen im Tempospiel und konnte durch schnelle Angriffe einfache Tore erzielen. Doch die Freude über diese Erfolge wurde immer wieder durch individuelle Fehler und Abstimmungsprobleme in Angriff und Abwehr getrübt. Trotzdem gelang es, zur Halbzeit mit einer knappen 13:15-Führung in die Pause zu gehen.
In der zweiten Halbzeit konnten die Dreieicherinnen jedoch nicht an die positiven Momente der ersten 30 Minuten anknüpfen. Der Start in die zweite Hälfte war von vielen Unsicherheiten und einfachen Fehlern geprägt. Fehlpässe im Umschaltspiel und falsche Entscheidungen im Angriff führten dazu, dass die Gastgeberinnen immer mehr Spielanteile gewannen und Dreieich zunehmend unter Druck setzten.
Die Abwehr verbesserte sich ein Stück weit und die Gastgeberinnen mussten teils sehr lange Angriffe spielen, um zu einem Abschluss zu kommen. Meist waren sie dann doch mit der letzten Aktion erfolgreich, wenn sich die Abwehr aber immer mal wieder die Bälle erarbeitete, wurden diese oft mit Fehlpässen oder -würfen leichtfertig weggeworfen.
Dreieich konnte zwar immer wieder einzelne Offensivaktionen erfolgreich abschließen, doch das Zusammenspiel im Angriff war zu ungenau und wenig durchdacht. Das fehlende Vertrauen in die eigenen Spielzüge sowie die fehlende Konsequenz beim Abschluss sorgten dafür, dass man die Führung nicht behaupten konnte.
Zwischenzeitlich gelang es Dietesheim/Mühlheim sogar, die Führung zu übernehmen, doch die Dreieicherinnen kämpfte sich erneut heran und übernahmen diese in den letzten zehn Minuten wieder. Doch auch in dieser Phase zeigte sich, dass die Gäste mit ihrer Leistung unzufrieden sein mussten: Trotz mehrerer Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden, fehlte es Dreieich an der nötigen Konsequenz und Präzision, um den entscheidenden Treffer zu landen. Deutlich wird es, wenn man sieht, dass die Dreieicherinnen in den letzten zehn Minuten nur ein Tor erzielten. So konnte man froh sein, dass die Abwehr nun besser stand und den Gastgeberinnen ebenso nur zwei Tore gelangen, sonst hätte man verdienterweise am Ende mit komplett leeren Händen dagestanden.
Am Ende stand ein 21:21-Unentschieden auf der Anzeigetafel, das für Dreieich eher wie eine verpasste Chance als ein gewonnener Punkt wirkte. Die Mannschaft hatte sich viel vorgenommen, doch die Umsetzung auf der Platte ließ deutlich zu wünschen übrig. Vor allem die Abwehrarbeit war in der ersten Halbzeit ein großes Problem: Zu viele Abstimmungsfehler und individuelle Schwächen machten es den Gastgeberinnen aus Dietesheim/Mühlheim zu leicht, immer wieder zu Torerfolgen zu kommen. Auch im Angriff zeigte sich Dreieich nicht von seiner besten Seite. Zwar wurden phasenweise einfache Tore erzielt, doch insgesamt fehlte es an der nötigen Entschlossenheit und Überzeugung, um das Spiel klar zu dominieren.
Trainer und Team müssen sich nun intensiv mit den Defiziten auseinandersetzen, die in den letzten beiden Spielen offensichtlich geworden sind. Die Trainingsbedingungen der letzten Wochen, in denen viele Spielerinnen gefehlt haben, haben sich deutlich negativ auf die Leistung ausgewirkt.
Die kommenden Spiele werden zeigen, ob es Dreieich gelingt, die gezeigten Schwächen abzustellen und das volle Potenzial der Mannschaft auszuschöpfen. Mit der richtigen Einstellung und einer verbesserten Vorbereitung hat das Team das Potenzial, deutlich bessere Leistungen abzurufen. Das 21:21-Unentschieden gegen Dietesheim/Mühlheim sollte als erneuter Weckruf dienen, um die vorhandenen Probleme anzugehen und in den kommenden Spielen wieder erfolgreicher aufzutreten.
Für die HSG Dreieich spielten:
TOR: Sauer und Seyffert
FELD: Akdogan (3), Bittner (5), Eichler (1), Fell (1), Konhäuser (3), Kretschmann (1), Kühn (3), Lenhardt (1), Marschall, Towoua, Weil (2) und Wolff (1).
Das nächste Spiel findet am 05.10.2024 um 17.30 Uhr in der Hans-Meudt-Halle Sprendlingen. Gegner ist die SV H. Fischborn.