Der schwarze Februar

Das dritte Topspiel hintereinander stand an. Nach den Niederlagen gegen Nieder-Roden und Obertshausen/Heusenstamm kam die zeitplatzierte HSG Preagberg in die Hans-Meudt-Halle. Für die jungen Dreieicherinnen die letzte Chance im Aufstiegskampf mitzureden.

Die Trainer hatten sich unter der Woche die Frage gestellt woher die plötzliche Schwäche komme, letzten Endes ist es für uns nicht zu erklären. Hochmotiviert ging das Team um Spielführerin Michaela Mittelstädt auf´s Feld, um kurz darauf so einiges vergessen zu haben. Der ebenfalls bis in die Haarspitzen motivierte Gast war in den ersten 15 Minuten immer einen bis zwei Schritte schneller und war bereits nach acht Minuten mit 1:5 in Führung. Erst dann begann die HSG mit einem Doppelschlag von Michelle das Torewerfen aufzunehmen und konnte kurzzeitig auf 3:5 verkürzen. Doch immer wieder wurden die eigenen schlechten Würfe zu Gegenstössen aufgenommen und verwertet. Beim Stand von 4:10 nach 15 Minuten war die sprichwörtliche Messe bereits fast gelesen. Nach dem folgerichtigen Timeout fing man sich ein wenig, war aber immer noch nicht auf der Höhe. Zur Halbzeit stand es 8:14 aus Sicht der Heimmannschaft.

Niedergeschlagene, frustrierte Gesichter waren nun in der Kabine anzutreffen. Viele fragten sich, wie konnte es dazu kommen. Doch wie das nun mal so ist, man geht mit Hoffnung und erhobenem Kopf wieder auf´s Parkett.

Zur zweiten Hälfte gab es dann einige personelle Umstellungen und auch die Abwehrformation wurde geändert. Dies trug zunächst keinerlei Früchte.11:17 und 14:21 waren die weiteren Zwischenstände, als die Zuschauer sich schon mit einer Klatsche angefreundet hatten. Doch dann ging ein plötzlicher Ruck durch Team der HSG Dreieich. Mit der Einwechslung der jungen Theresa Stumpf aus der zweiten Mannschaft war auf einmal frischer Wind zu spüren. Hier und da noch ein wenig an Stellschrauben gedreht und  ab der 42. Minute waren die Hausherren wieder da. Die eingewechselte Nathalie Maier, ebenfalls aus der 2. Damenmannschaft, gab durch einige Paraden im Tor zusätzliche Sicherheit und so stand es in der 49. Minute schon 18:21 und alles schien möglich. Beim Stand von 23:25, auf der Anzeigetafel blinkte die Uhr mit 58:34,  gab es eine Zeitstrafe für die Dreieicherinnen und einen Strafwurf für die Gäste aus Preagberg. Dieser wurde unter lautem Jubel gehalten, direkt im Anschluss gab es durch Nora Helmstädter den 24:25 Anschlusstreffer. Zeitlich nun leicht unter Druck geraten musste die HSG die Abwehr öffnen und auf einen Fehler der Gäste hoffen. Dieses wurde nicht erfüllt, so viel kurz vor Schluss der Treffer zum 24:26. Doch die freigesetzte Energie ließ sich mit einer schnellen Mitte noch eine direkter Freiwurf erreichen. Zwar nur Ergebniskosmetik, doch die sehr gut aufgelegte Michelle verwandelte diesen zum 25:26 Endstand.

Am Ende standen sich zwei ebenbürtige Mannschaften gegenüber. Hätten wir von Anfang an so gespielt, wäre das Spiel wahrscheinlich anders ausgegangen. So jedoch ging die HSG Preagberg als verdienter und fairer Sieger vom Platz. Es war kein hochklassiges Spiel, aber jederzeit fair. Wer fiel, stand wieder auf, oh Überraschung. Wir wünschen der HSG Preagberg viel Erfolg für den Rest der Saison.

Für die HSG traten an: Laura Gerhardt (Tor), Nathalie Maier (Tor), Lena Stimpel, Aleks Markovic (2), Michelle Bölke (9), Sandra Milzetti, Theresa Stumpf (3), Nora Helmstädter (6), Franziska Jacob, Vanessa Hestermann, Felicitas Fink (2), Elisa Hähner (1), Michaela Mittelstädt, Kim Weil (2)