Die Zahl 6

Wenig munter fuhr man zur fast schon nächtlichen 18.00 (sechs) Uhr Zeit nach Offenbach. Mit zweimal sechs + eine Spielerin war man angereist um die ersten Punkte im sechsten Spiel in der Saison einzufahren.

Die gegnerische Mannschaft war relativ unbekannt, vor zwei Jahren hatte man das letzte Aufeinandertreffen mit 34:13 verloren. Doch jetzt stand eine wesentlich weiterentwickelte Mannschaft der HSG Dreieich auf dem Parkett, zwei Jahre älter und dennoch mit einem Durchschnittsalter von 21. Bieber gelang gleich der 1:0 Führungstreffer, da war die Abwehr der HSG noch nicht sortiert. In der Folgezeit konnte man die jeweilige Führung immer wieder ausgleichen,  hier hielt uns Rike mit ihren drei Treffern in Folge im Spiel. Beim Stand von 6:4 und 8:6 lag man jeweils mit zwei Toren zurück. Mit einem Rückraumtreffer aus dem Stand von unserer 2,18m Frau Meli konnten wir zum 8:8 ausgleichen, bevor der Faden in der 24. Minute riss. Vier Gegenstösse in Folge warfen uns auf den Boden der Tatsache zurück, mit einem Rückstand von 8:12 ging es in die Pause.

Hier mahnte der Trainer und sein Azubi nun, dass dieses Spiel unter keinen Umständen wegen der letzten sechs Minuten verloren werden darf. Diese vier Tore müssen wieder aufgeholt werden war die einhellige Auffassung.

Aber Auffassung und Umsetzung, das ist ja in der Politik ebenfalls so, ist nicht immer das gleiche. So ließen wir es trotz einer saustarken Abwehrarbeit zu das sich die Hausherren auf 16:9 absetzen konnten. Dies lag vor allem an der schlechten Chancenverwertung und den unnötigen Ballverlusten. Erst dann besann man sich wieder seiner Qualitäten und traf auch das Tor. Näher als drei Tore beim 16:13 kam man allerdings nicht mehr heran. Beim Stand von 19:13 für Biber stellte die HSG nochmal die Abwehr um und agierte nun absolut offensiv ohne in eine Manndeckung überzugehen. Eine Variante die wir immer wieder gerne anwenden und die uns auch in diesem Fall wieder Erfolg brachte. Das kräfteraubende Abwehrspiel brachte uns dann noch die Torgelegenheiten um einen akzeptablen Endstand von 20:16 zu ergattern.

Heute hat der glücklichere Gegner gewonnen. Beide Mannschaften spielten trotz fehlender Leistungsträger auf Augenhöhe. In einem fairen Spiel behielten dann die Spielerinnen die Oberhand, welche sechs Minuten lang cleverer und aufgeweckter waren als die anderen. „Leider waren das nicht meine“, meinte der Coach nach dem Spiel. „Jedoch sind wir noch im Soll, mehr als null Punkte waren vor der Saison zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten“. Und wenn man sieht was diese Mädels für Spiele abliefern, müssen sich manche Gegner für die Rückrunde warm anziehen“.  Einen Seitehieb hatte Alex. Hülsmann dann doch noch. „Wenn man bei anderen Mannschaften sieht dass sie sich mit Spielerinnen aus ihrer Landesligamannschaft verstärken um Punkte im Abstiegskampf zu holen, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Bei uns wird weiterhin die Entwicklung der jungen Spielerinnen im Vordergrund stehen, Klassenerhalt hin oder her“.

Für die HSG traten an: Becky Büßer (Tor), Nana Maier (Tor), Tascha Ruhl, Rike Spieß (3), Nora Helmstädter (7), Zissi Jacob, Lena Stimpel (2), Meli Kühn (1), Miri Buckendahl, Lauren Bauch (2), AnnCe Wunderlich, Sandra Milzetti, Nora Gerhardt

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