Gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenzweiten, die TGS Niederrodenbach, wollte man an die guten Leistungen aus dem ersten Saisonspiel anschließen. Im Training hat man einiges aufgearbeitet und auch die Kranken- und Urlaubsliste ist kürzer geworden. Ein gutes Zeichen also
Schon in der Aufwärmphase merkte man das die Stimmung gut war, heute ist was drin dachte sich das Trainerteam. War es auch, jedoch anders als gedacht.
Nach vier Minuten lag die HSG bereits mit 0:2 zurück bevor man sich mit viel Arbeit auf ein 2:2 heran kämpfen konnte. In den nächsten Minuten war dann auch der große Unterschied beider Mannschaften klar zu erkennen, die Gäste legten eine sehr große Laufbereitschaft an den Tag und die junge HSG war in der Anfangsphase immer einen Tick zu langsam. Beim Stand von 3:5 nahm man eine Auszeit um genau diese Dinge anzusprechen. In den nächsten Minuten verbesserte sich das Spiel ein wenig, auch weil Torfrau Becky Büßer immer wieder 100% Chancen der TGS entschärfte. Dann kamen die acht Minuten die alles verändern sollten. Innerhalb dieser Zeitspanne bis zur Halbzeit zogen die Gegnerinnen von 4:5 auf 4:11 davon.
In der Kabine hingen nun verständlicher Weise die Köpfe. Die Trainer erinnerten daran das man sich seiner Stärken besinnen sollte, das Spiel über den Kampf wieder aufnehmen.
Und anscheinend fand man die richtigen Worte. Zwar misslang der Start in die zweite Hälfte und nach vier Minuten musste bereits wieder eine Auszeit genommen werden, aber danach (beim Stand von 6:15) begann der Motor zu laufen. Die Mannschaft stand besser in der Abwehr und begann nun auch ihrerseits Gegenstösse zu laufen. Fünf davon fanden in den letzten 15 Minuten den Weg ins Tor. Nachdem die Gäste reihenweise an Becky Büßer gescheitert waren, wechselte man dennoch die Torfrau in der 40. Minute. Und auch Nana Maier machte ihre Sache sehr gut und brachte mit ihren Paraden die Gegner zur Weißglut. Diese entluden selbige leider nun allzu oft auf dem Spielfeld, aber auch dadurch ließ man sich nun nicht mehr aufhalten. Jede gelungene Aktion wurde von der Bank und vom eigenen Publikum bejubelt, sowas puscht zusätzlich. Zwar kam man nie näher als sechs Tore heran, aber beim Schlußpfiff stand es 16:23, somit hatte man die zweite Halbzeit 12:12 gespielt. Eine Wahnsinnsleistung, und dies sah man den Spielerinnen dann auch in den Gesichtern an. Ein wenig Freude und ganz viel Schweiß aufgrund der gesteigerten, läuferischen Leistung.
Fazit: Als Aufsteiger hat man es nie leicht. Wir wissen das wir noch viel lernen müssen, aber wir nehmen diesen Kampf an. Die älteste Spielerin auf dem Feld war sagenhafte 22 Jahre jung, bei uns ist also noch viel Luft nach oben. Als Trainer erlebt man in solchen Spielen ein Wechselbad der Gefühle. Erst großen Frust, da fast nichts klappt, dann, in Halbzeit zwei etwas Gänsehaut. Wenn jeder weiß wie er sich einbringen kann und dies auch tut, dann werden auch bald die ersten beide Punkte eingefahren.
Für die HSG traten an: Becky Büßer (1.-40., 16 Paraden), Nana Maier (41.-60., 6 Paraden), Denise Falletta (1), Sandra Milzetti, Natascha Ruhl, Nora Helmstädter (10), Rike Spieß (2), Lena Stimpel, Franziska Jacob, Miri Buckendahl, Lici Fink (3), Kim Weil, Lauren Bauch